Die Idee zum Damentonnenfest entstand aus einem ganz einfachen Wunsch: selbst mitreiten zu dürfen und das nicht nur ausnahmsweise.
Monique Konow und Susi Buck, beide tief verwurzelt in der Tradition des Tonnenabschlagens und Mitglieder in den Tonnenbünden Born und Wieck, konnten lange Zeit nur als Zuschauerinnen am Rand der Bahn stehen. Zwar war es Frauen in den bestehenden Tonnenbünden nicht grundsätzlich verboten mitzureiten, doch die Teilnahme beschränkte sich meist auf ein oder zwei Ausnahmen.
Aus dieser gemeinsamen Erfahrung heraus entstand der Entschluss, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Etwas, das Frauen nicht ausschließt, sondern ins Zentrum rückt.
2019 war es so weit: In Born wurde der Verein „Damen Tonnenfest“ e. V. gegründet und mit ihm ein neues Kapitel in der Geschichte des Tonnenabschlagens auf dem Darß aufgeschlagen. Beim Damentonnenfest sitzen seither ausschließlich Frauen im Sattel.
Mit unserem Fest haben wir uns einen eigenen, zeitgemäßen Zugang zur Tradition geschaffen und möchten anderen Frauen die Möglichkeit geben, selbst Teil dieser besonderen Kultur zu werden.
Nach der erfolgreichen Premiere 2019 mussten wir, wie so viele andere auch, in den darauffolgenden drei Jahren pandemiebedingt pausieren.
Doch seitdem treffen wir uns wieder jedes Jahr am dritten Samstag im Juni, um gemeinsam zu feiern, zu reiten und die Tradition auf unsere eigene Art weiterleben zu lassen.
Das Tonnenabschlagen ist ein Reiterspiel, dem eine jahrhundertealte Tradition unterliegt und gehört zum ältesten Brauchtum der Darßdörfer.
Seit 2016 steht das Tonnenabschlagen im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes. Jedes Dorf hat seinen eigenen Tonnenbund-Verein, der jährlich eigene Tonnenfeste ausrichtet.
Beim Tonnenabschlagen galoppieren die Vereinsmitglieder auf geschmückten Pferden und schlagen auf eine Heringstonne ein, bis sie zerbricht.
Die Bodenkönigin entfernt den Fassboden, die Stäbenkönigin schlägt die letzte Stäbe ab, und die Tonnenkönigin schlägt daraufhin das letzte Stück der Tonne ab.
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